(Reisebericht einer nicht mehr neuen „Newcomerin“)
Meine erste Österreichrundfahrt ! In unerwarteter Disziplin fanden sich Freitag den 19.5.2018 abends die Teilnehmer überpünktlichst mit 10 Fahrzeugen bei der ÖBB Autoverladestelle Wien Gudrunstraße ein.
Nach Verladung und Abteilbezug, immer 4 in einem Abteil, sorgte die Präsidentin dafür, dass alle ausreichend Medizin und Schlummertrunk für die Nacht hatten.
Ankunft bei strahlendem Sonnenschein in Livorno, dort wartete schon Chris mit seiner Elise auf uns - wir fanden auch dank Peter S. recht rasch einen günstigen Parkplatz beim Fährhafen und hatten ausreichend Zeit, Livorno ein bisschen zu erkunden.
Bei der Fähre gesellten sich Datzi mit Bär zu uns, somit war das Fahrzeugdutzend komplett
Hier lachte Peter noch:
Ein paar böse Kanten und Muggeln auf der Rampe sorgten dafür, dass sich der Auspuff verabschiedete und mein MGB kurz wie die Elise röhrte. Kein Problem für Experten im ESCC – mit Christians Hilfe und Peters Werkzeug war der Auspuff wieder in fahrtauglicher Position und mit Richtgummi fixiert.
Pietra heißt ein korsisches Bier, und mit diesem intus gab es auch Kreuzfahrtfeeling beim ESCC
Ankunft planmäßig in Bastia, nur 24 km trennten uns noch vom Quartier. Die Abzweigung zu diesem wurde von einem Teil übersehen, ob dichten Verkehres und wohl auch mangelnder Gruppendisziplin. So erreichten 3 Fahrzeuge das Hotel Mariana Plage auf Umwegen
Der Aperitif mit Strandblick und die herrliche Aussicht auf das Meer ließen die Stimmung wieder steigen.
Morgens nochmals um sichere Positionierung des MGB Auspuff gekümmert, alle anderen ESCC Profis waren rasch startklar
Nach kurzer Aufwärmfahrt auf noch recht geraden Straßen bis Corte wurde ein Abstecher ins Restonica Tal beschlossen.
Cortes Altstadt klebt auf einem Hügel:
Dort waren wir der Suche nach Gaupen, in denen die Präsidentin baden wollte (Gorges de la Restonica)
Aber: wo sind sie denn, die Gaupen?
In den Gaupen haben wir nicht gebadet, es wollte auch keiner am Ende der Straße noch 2 Stunden zu Fuß zum Lac Melo latschen, also wählte man als sinnvolle Alternative die Einkehr in eine Osteria. Wo wir uns mit Charcuterie (Wurst, Speck) , Omelette mit Brocciu (Korsischen Weichkäse) , Ile flottante (schwimmende Insel, eine Art Schneenockerl in Vanillesauce) und anderen Naschereien labten.
Weiter über den Col de Sorba und den Col de Verde, zahllose Serpentinen, Kurve um Kurve und die durchschnittliche Geschwindigkeit wurde immer höher, die ESSC’ler kamen so richtig in Fahrt
Über Zikavo und Quenza nach Zonza (nicht zu verwechseln mit Zoza). In Zonza ein nettes Hotel mit Outdoor Pool.
Autoschlichten vor dem Hotel:
Doch leider hatte dieses Hotel du Tourisme ein extrem unterschiedliches Niveau bei den Zimmern. Gut dass Jeanny den Lichtschalter gesehen hatte, denn Fenster hatte das Zimmer nicht.
Abendessen reserviert für uns im Restaurant Le Sanglier (Zum Wildschwein)
Das 3 Gang Menü stellte sich als überaus üppig heraus. Das Wildschweingulasch schmeckte dort überaus fein. Die Musikuntermalung, traditioneller korsischer Jammergesang, konnte uns zwar den Appetit nicht verderben, unsere Versuche, die Musik leiser drehen zu lassen scheiterten immer am Personal, das meinte, dass viele deswegen ins Restaurant kämen
3 Abende wären dort vorgesehen gewesen, am zweiten wurden die Menüs schon geteilt oder nur unvollständig bestellt, den dritten Abend hat uns das Wildschein beim Eingang nicht mehr gesehen, Abwechslung muss sein.
Montag Richtung Bonifacio, eine Schlechtwetterfront kündigte sich an. Alle schwärmten aus, diese auf malerischen Felsen errichtete Stadt zu besichtigen
Nach ausführlicher Altstadterkundung begann es zu schütten, wir trennten wir uns in 2 Gruppen, die einen fuhren weiter via Sartene Richtung Zonza, die anderen den vermeintlich kürzeren Weg über Porto Vecchio. Im Reiseführer steht “von Ospedale bietet sich ein herrlicher Blick zurück auf die Küste und Porto Vecchio – nichts davon, strömender Regen, Nebel, kaum 20 Meter Sicht. Die Straße durch Ospedale voller Schlaglöcher. Michael orientierte sich am Gehsteig um schlussendlich festzustellen, dass dieser in eine Sackgasse führte.
Doch alle erreichten sicher das Hotel. Das Bier in der Hotelbar mundete danach umso besser
Peter und Peter, von 4 bis später
Dienstag Wetterbesserung, zuerst zur Bavella Gruppe, Astrid bekam weiche Knie ob weicher Bremse.
ESCC Ansammlung vor der Bavella Gruppe
Über Zonza wieder retour Rtg. Sartene , Mittagessen in der Auberge U Sirenu – dieses gestaltete sich als extrem Zeitaufwändig – das Speisenangebot erinnerte an die Vortage (Wildschweingulasch, Charcuterie).
wann kommt endlich das Wildschweingulasch?
3 Stunden weg wie nichts. Es zog uns dann weiter Richtung Meer, Campomoro Plage
Mangels Parkmöglichkeiten wurde auf einen Strandspaziergang verzichtet, so zogen wir über Propriano weiter, schnelle Straße nach Olmeto, dann über den Aulénepass retour nach Zonza. Abends labten wir uns vis-á-vis des Hotels
Willi mutiert zum Korsen
es isst sich gut auf Korsika
Die Spätschichtrunde des ESCC
Mittwoch sagten wir Adieu zum Hotel le Tourisme Zonza, wieder führte uns die Route über die wundervolle Straße über den Auléne Pass
Fremdmarkenauto, aber immerhin mit englischer Flagge
so schön
ESCC Foto-Model-Treffen
Dann weiter durch Santa Maria Siché, Schlaglöcher ohne Ende, Viechereien auf der Straße. Das Mittagessen in Cavro war fein, diesmal kein Wildschweingulasch auf der Speisekarte sondern allerlei vom Grill. Da die Versorgung von 18 Personen wieder sehr zeitraubend war, wurde der allgemeine Beschluss gefasst, die weiteren Tage bei der Mittagsrast zu sparen, man wolle ja auch noch mehr sehen von dieser wunderschönen Insel.
Weiter vorbei am Tolla Stausee
Einsetzender Starkregen führte zur Sonderprüfung Dachzumachen.
Bei Abzweigung zum Hotel Estelle in Venaco wartete niemand, ein Teil der Gruppe geriet auf Abwegen, die Stimmung schien etwas explosiv und ein Lotus Fahrer schob es auf den anderen (weiß auf schwarz, gelb und rot ausgenommen!) Auch dort gab es das fensterlose Zimmer, diesmal erwischte es Michael. Das Estelle versprühte den Charme eines 60er Jahre Chalets, und selbst die Einzelzimmerbeleger blieben nächtens nicht immer alleine. Kleine rote Punkte auf den Unterarmen lassen auf Mitschläfer schließen.
Cap Corse nennt sich das Getränk
ESCC Stau durch Venaco
Donnerstag von Venaco über Corte Richtung Porte. Wieder eine sensationell schöne Straße, an den Calaccuccia Stauseen vorbei über den Col der Verghiuo, den höchsten Pass Korsikas (1477m Seehöhe), dann wieder abfallend zum Meer hin nach Porto. Der Reiseführer sagt 900 Kurven auf 84 Kilometern.
Nach Labung mit Eis, Crêpe oder Moules Frites, je nach Appetit, fuhren die einen schon weiter Richtung Calvi, die anderen machten noch einen Abstecher nach Piana zum Herz von Korsika
Halbinsel in der Nähe von Calvi
In Calvi wurden wir von der Hostellerie De L’Abbaye (die Abtei) mit dem kostenlosen Service einer abgeschlossenen Garage überrascht. So sparten wir uns die Dachschließprozedur
Hostellerie De L’Abbaye
Wieder verteilten wir uns Kleingrüppchenweise, um diese hübsche Stadt an der Westküste Korsikas zu besichtigen, schlussendlich trafen wir einander wieder im Hafen.
Abendstimmung in der Bucht von Calvi
Das Essen mundete allen, doch irgend etwas dürfte nicht gepasst haben. Am nächsten Morgen kämpften einige gegen massive Speiberei – da Jeanny und Wolfgang mit der Schmalspurbahn nach Ile Rousse ausgefahren waren, wurde ein späterer Aufbruch beschlossen.
Ingo was wird das?
in jeder Ortschaft Schwellen, nur ja nicht aufsitzen mit dem Auspuff!
Wunderschöne Küstenstraße
in Saint-Florent Mittagsrast
Peter S., Willi und Martin N. beschlossen gleich weiter zu fahren, der Magen sei nicht so ganz in Ordnung. Beim Bananensplit beklagte Chris ebenfalls Übelkeit, die Präsidentin verordnete allen eine ordentliche Portion Pastis.
Nächstes Ziel war der der nördlichste Zipfel des Cap Corse, Barcaggio.
wir sind am nördlichsten Zipfel: Barcaggio
Letztes Hotel, letzter Abend: Hotel Le Veiux Moulin in Centuri. Ein reizvoller kleiner Fischerhafen, das Wetter ist traumhaft, die Chefin des Hotels, eine gebürtige Niederländerin, ist entzückend um uns bemüht. Doch leider können nicht alle diesen herrlichen Abschluß-Abend genießen, eine aggressive Magendarmverstimmung zwingt viele in die Zimmer
Samstag zeitiger Aufbruch
Martin hatte ein inniges Verhältnis zu seiner Batterie, sie durfte immer mit aufs Zimmer, samt Ladegerät
Die Korsika Rally findet zeitgleich statt - und um Straßensperren auszuweichen wird ein kleiner Umweg genommen. Schließlich landen wir alle zeitgerecht im Hafen
Eine Woche Korsika, eine Woche Traumgegenden, für mich eine Woche Traumurlaub sind vorbei. Chris lässt auf der Fähre noch Champagner aufwarten
Danke an Martin D. und Michaela für die Organisation!
Astrid