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Advent von 3 (Lo)Tussis

Eine Weihnachtsgeschichte aus Ingos Garage

Adventszeit-friedlich und ruhig? Zumindest in der Garage, da stehen sie, ruhig und unbeweglich hintereinander, Lotus Seven, Elan, Europa und unterhalten sich in ihrer Sprache über die Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres. Was sollten 3 Lotussis sonst tun außer tratschen?
“Mir ist eine Scheinwerferhalterung gebrochen” erzählt der Seven, “irgendwo in Slowenien, nahe Bled. Mit einem Abschleppseil haben sie die Kotflügel zusammengebunden und weiter gings ohne viel meckern. Seitdem überlegt er, ob er die Flügel an der Achse oder am Rahmen befestigt. Bis jetzt weiß er keine Lösung, deshalb ist mir aus Protest der Stabilisator gebrochen, nur damit er dran bleibt. Die Scheinwerfer sind eh schon fixiert, aber das war ja einfach.”
“Ich glaub, auf mich ist er böse, in Frankreich hab ichs übertrieben und mich ordentlich danebenbenommen” meint der Elan. “Sogar verkaufen wollte er mich, hab ich gehört. Obwohl, er hat alles wieder repariert, endlich so, wie es sich gehört, und außerdem, wir konnten eh immer weiterfahren und die Quietschente sitzt auch nicht mehr am Nebensitz-das hat er nur mir zu verdanken, er sollte eigentlich froh und dankbar darüber sein.”
“Bei mir liefs gut” räuspert sich der Europa, “im Herbst eine kleine Wettfahrt mit einer Elise. Die ist ja auch nur schneller, weil sie 60 PS mehr hat und die Gänge nicht so eng beinander liegen, und jünger ist sie auch. Aber er ist ja selbst schuld, er hat ja wirklich alles umbauen müssen, hat geglaubt, er ist gscheiter als der Colin. Nur schöner bin ich schon geworden, an den Hüften etwas breiter, die Radausschnitte gerundet. Nicht umsonst bin ich zur Miss Tulln 2007 gewählt worden.”
“Jaja, weilst so hoch oben gestanden bist und nicht zu übersehen warst” tönts von den beiden anderen, “dafür waren wir schon im Ausland, und am Tremalzo, ohne Wickeln!”
“Ist schon recht” kontert der Elan, “soviel Kilometer wie ich kriegts ihr beide in 10 Jahren nicht zusammen.”
“Leider”, meint der Europa, “im Sommer fährt er kaum mit mir, trotz des Schiebedachs und meiner Fehlerlosigkeit”
“Schleimer”, meint darauf der Elan, “glaubst, es macht Spaß bei 32° im Schatten stehen zu bleiben, irgendwo in den Bergen, wo man weder deutsch noch englisch spricht und dir einer am Getriebe herumschweißt. Auf der Herbstausfahrt hab ich mich dann wieder zusammengerissen, mit ihm allein – dafür krieg ich vielleicht klassische runde Heckleuchten, ich glaub, das macht meinen Hintern noch geiler.”
“Und ich krieg endlich eine Schaltkulisse, die Zeichnung hab ich schon gesehen”, meint der Europa.
“Ich vielleicht neue Kotflügelhalterungen” wirft der Seven ein.
“Schwestern, seids vernünftig, das geht sich für die heurigen Weihnachten NIE aus, er hat eine neue Freundin und da sind wir “zweite”, wir können froh sein, wenn er am Weihnachtsabend in die Garage schaut.”
“Und wenn nicht?”
“Na da wird uns schon was einfallen, wenn er uns wirklich vernachlässigt”, meint der Elan, “er wirds halt nicht mit Weihnachten in Verbindung bringen. Erinnert Euch, vor vielen Jahren wars Tradition, am 24.Dezember zum Heinz zu fahren. Offen, bei jedem Wetter. Aber da gabs Euch ja noch nicht, ohne Geschwister ists doch viel leichter.”
“Stimmt nicht” schwelgt der Seven in Reminiszenzen, “in den 90er Jahren bin ich zweimal mit Gerlinde zu Weihnachten unterwegs gewesen”
“Wißt Ihr, was wir uns wünschen? Keinen Schnee, Plusgrade, Sonne, trockene Straßen –on the road again- das wären wieder schöne Weihnachten, vielleicht können wir die neue Freundin auf unsere Seite bringen?”
“Ja gute Idee, aber nicht gleich mit Euch zwei Roadstern, sonst wird sie überfordert und er ist ja auch nicht mehr der jüngste, kriegt ja wegen ein bißchen Offenfahren gleich wieder Zahnweh oder sonstwas.”
“Und wenn uns das Wetter einen Streich spielt, dann verschieben wir Weihnachten einfach auf den 24.April!”

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