Am 21.August trafen sich die ersten, nämlich Michi, Christian und Leopold mit ihrem Sunbeam, Onkel Werner, der linke Bedriga und Silvia mit dem Porsche 911 SC, Michael, Sophie und Asta mit dem Lotus Elan, Michael mit dem MGA und ich mit Elke mit dem MGB am Wiener Westbahnhof und verluden die Autos auf den Autoreisezug nach Feldkirch.
Nachdem bis zur Abfahrt noch weit über eine Stunde Zeit war und die ÖBB nicht einmal pünktlich abfahren kann (wie sagte schon Hans Weigel: Das Kursbuch der ÖBB ist ein Kompendium von Zeiten zu denen der Zug sicher nicht fährt) folgte ein Gelage mit Prosciutto und Vino Rosso mitten am Bahnsteig vor dem Schlafwagen.
Am nächsten Tag gings dann auf dem schnellsten Weg, mit Ausnahme eines Abstechers über den San Bernandino,
bei eher "schattigen" Temperaturen südwarts zum ersten Quartier.
( Feldkirch – Buchs – Chur – Nufenen – San Bernadino – Bellinzona – Lugano – Varese – Novara – Vercelli – Asti – Alba – Fossano - Cuneo - Vernante
Der Plan für den nächsten Tag sah so aus:
Über den Col di Tende nach Frankreich ; nach Lust und Laune kleine Bergstraßen und/oder
Ausflug nach Monte Carlo; kein Streß, Erholung von der weiten Strecke des Vortages
Tende – Saorge – D 2204 – Sospel . Col de Braus – L´Escarene D 21 – Peille – D 53 – La Turbie – Eze – Monaco
Nun kein Streß war gut gemeint aber nicht gut. Nachdem wir ja irgendwelchen Abkürzungen, insbesondere durch Tunnel eher abgeneigt sind, wollten wir oben über den Col de Tende. Wir erwischten aber eine falsche Abzweigung und das ganze erinnerte bald an eine Expedition inmitten von großen Geländewagen und wir waren leider auch nach vielen Stunden der Schinderei zur Umkehr gezwungen. Aber es wär nicht der ESCC wenn sowas nicht dabei wär.
Etwas angestaubt fuhren wir halt dann doch durch den Tunnel
und kamen am nachmittag über Col de Braus und Sospel wesentlich später als gedacht zum Quartier, der H´ermitage d´Eze an der Grande Corniche.
(Es sind Entfernungsangaben von Christian eher mit Vorsicht zu genießen, da er des öfteren die Luftlinie angibt.)
Dort stießen dann Peter und Renate mit ihrem TR4 zu uns. Wir genossen Bier, Vino, Swimmingpool und Abendessen und Michi, Christian, Werner, Silvia, Elke und ich beschlossen um 6 (sechs!!!) Uhr früh nach Monte Carlo zu fahren.
Also in finsterster Nacht aus den Federn und auf die Corniche nach Monte. Eigentlich ist es schön um die Zeit.
Zurück im Quartier wurde gefrühstückt und es ging über die Grande Corniche
und einige Kehren und Berge zum berühmten Col de Turini
Und dann saßen wir am Nachmittag in jenem benzindampfgeschwängerten Hotel das an der Stelle steht, die wohl jeder motorbegeisterte von
Aufnahmen wie diesem Video (ab 2:50 min am typischten)
kennt, wo im Winter Blitzlichtgewitter und Feuerwerk der Rallyetroß empfangen wird. Dort saßen wir und tranken Bier, Wein und Pernod. Martin war mit seinem MGB, Ingo mit seinem Lotus Elan auch schon angekommen, leider nicht ganz ohne Panne. Er musste unterwegs die Benzinleitung reparieren, die an unzugänglicher Stelle leck geworden war.. Wolfgang und Gerda folgten mit ihrem Z4 bald nach und damit waren wir komplett.
Im Hotel de Tois Vallee´s genossen wir die Stimmung der unzähligen Monte Carlo Rallyes die hier vorbeiführten.
Der nächste Tag führte gleich zum nächsten Höhepunkt der landschaftlich irrsinnig abwechslungreichen Reise. die Gorge du Cians. Überall nur dunkelroter, teilweise tiefe Klammen bildender Fels, Drama pur.
Am Nachmittag besichtigen wir Entreveux, eine mittelalterliche Stadt mit insgesamt 2000 jähriger Geschichte
Von dort auf "direktem" Weg ins Quartier, dem "Grand"Hotel Bain in Comps-sur-Artuby, nicht weit von der berühmten Gorge du Verdon.
In der Früh mußte Ingo noch ein wenig zangeln, diesmal wars eine kaputte Motoraufhängung.
Und dann gings in die Gorges du Verdon, wo wir die sagenhafteste "Flugshow" von an die 50 riesigen Weißkopfgeiern sehen konnten. (und man möge mich nicht erschlagen wenns andere Vögel waren)
Nach vielen weitern Bergen und Kurven (Gorges du Verdon, Castellane – Bue de Castellan – St. André les Alpes – Colmars – Allos - Col de Allos – Barcelonnette – Jausiers) gelangten wir zu unserem Abendquartier, der luxuriösen Villa Morelia.
Peters Starter streikte, es lag nicht am Strom, bis zum Ende der Reise musste er auf Biostarter (hominid) umstellen.
Beim Abendessen gabs wieder typische ESCC Diätküche.
Am nächsten Morgen Gruppenfoto vor der Villa mit Mensch und Auto
und dann gings aufs Dach der Tour, den 2802 m hohen Cime de la Bonette.
Die weiteren Höhepunkte waren Isola 2000 wo Ingo auf der Auffahrt das Schicksal in Form eines gebrochenen Schalthebels ereilte(weil er nämlichlaut Veronika immer so wild fährt, der Ingo) der jedoch in einer Werkstatt für schweres Pistengerät zumindest provisorisch geschweißt wurde.
Er äußert dann, wie auf diesem
Video
zu sehen, leise Zweifel an der Zuverlässigkeit seines Autos.
Weiter über Col du Larche
sowie den Col d´Izoard mit der dramtisch schönen Mondlandschaft der "Casse Deserte"
Die weitere Fahrt führte uns dann zum Ziel des Tages, Novalesa. Und das war schlicht ein Traum in dem die Zeit stehengeblieben ist. Als erstes die Einfahrt in ein verschlafenes italienisches Dorf, der herzliche überschwängliche Empfang durch die Mama des Ristorante Posta. Und dann das Abendessen. Ein Essen das alles schlägt, was man kennt. Beim 10. Gang hab ich aufgehört zu zählen. Und das alles zu einem mehr als sagenhaften Preis. Allerdings hatten einige ESCCler zu später Stunde so einen komischen ausdruck im Gesicht, aber wahrscheinlich macht meine Kamera bei dem Licht keine gscheiten Bilder.
Der nächste Tag begann etwas unruhig durch etwas laute Gäste um 6 Uhr früh. Nach dem Frühstück beganns mit dem Col Mont Cenis
und ging weiter über den 2770m hohen, zweithöchsten Paß Europas, den Col de l´ Iseran nach Val d´Isere.
(hier die Tagesstrecke: Col Mont Cenis - Col Iseran - kl. St. Bernhard - Aosta - gr. Bernhard – Martigny - Sion – Sierre – Brig - Grimselpass - Handeck)
KITT, übernimm Du, bitte
In der Gegend von Brig bricht Ingos Schalthebel erneut, sein Hilferuf ereilte uns an einer Tankstelle und gleich neben der Tankstelle die Karosseriewerkstätte Zurbriggen. Der Chef sagte um 10 Minuten vor 6 spontan zu auf Ingo warten zu wollen, der ja nur wenige Kilometer weg war. Ingo war auch gleich da und so wars auch gleich erledigt.Diesmal dank einer Schutzgasschweißanlage etwas haltbarer.
Am Grimsel wurde es dann ziemlich nebelig, auf der Paßhöhe sah man kaum etwas.
Am nächsten Tag stellte ich ersteinmal mit Schrecken fest, dass mein MG inkontinent war. Die Kostprobe der ausgetretenen Flüssigkeit ergab die Diagnose: Kühlflüssigkeit, beim Suchen stellte ich fest, dass sie bei der Wasserpumpe rauströpfelte.Willi meinte am Telefon, beim warmen Motor würde es schon dicht werden und er hatte recht. Am Tag war der Verlust vernachlässigbar. Wir hatten wir auch schon wieder Prachtwetter und es ging über Furka, Julier zurück nach Österreich, nach Tirol ins Kühtai nach Praxmar.
Was ich nicht so gern hab ist, wenn man mich anhupt. Gar nicht mag ich das, gar nicht. Echt.
Martin mußte noch einmal Richtung Ötztal, weil bei Ingo diesmal die Leitung zum Oldruckmeßgerät geplatzt war und er den Inhalt der Ölwanne fein in der Tiroler Landschaft verteilte. Dies war allerdings die letzte Panne Ingos.
Am nächsten Tag gings dann über Gerlos, Mittersill (die dortigen Einheimischen erwiesen sich im Zug eines Radrennens als weltmeisterlich im chaotischen Sperren von Straßen, Geben von falschen Auskünften und Erzeugen von Chaos sowie perfektem Unfreundlichsein ) auf die Trinkeralm bei Radstadt, im Angesicht des Dachsteins, ein wahrlich würdiges Quartier zum Abschluß einer perfekt organisierten Reise, bei der wir auch noch perfektes Glück mit dem Wetter hatten.
Danke an Michi für die Organisation, danke an alle andern für den Spaß den wir miteinander hatten.
Hier noch ein kurzes Video über die Reise (watch in high quality bringt deutlich bessere Qualität)
(Hugo G.)