Tag 1
Da wir bei der letzten Gruppen-Expedition nicht dabei waren hatten wir ein vorrangiges Ziel…
wo wir hin wollten:
Diese Straße zweigt von Limone kommend von der SP 38 rechts Richtung Hermitage San Michele ab, die dann nach 6 km Schotterstraße irgendwo links im Wald sein muß (da war eine handgemalte Tafel und ein Gitterkorb für Post oder so). Ein kleines Holztaferl auf einem Baum zeigt uns an: wir sind auf dem richtigen Weg, noch 14 km. Ab hier war es aber auch ziemlich vorbei mit der schönen Straße (hab ich schon erwähnt daß es bis hierher auch schon nur eine enge Schotterstraße war?), staubig war es sowieso schon die ganze Zeit, es gibt jetzt auch noch die üblichen Wasserrinnen, Steine in allen Größen und im Wald haben wir auch noch ein paar Gatschlacken gefunden. Nach mehreren Kilometern durch den Wald mit vielen Kurven führt die Straße dann über ein Almgebiet – die Bauarbeiter in dem kleinen Geländefahrzeug denen wir begegnet sind haben uns ganz sicher für verrückt gehalten, hier ist die Straße fast noch unwegsamer als im Wald.
Die kleine Almhütte am Wegesrand hat natürlich ausgerechnet an dem Tag Ruhetag – schade, hat einen netten Eindruck gemacht, sonst kehren hier sicher nur Wanderer und Mountainbiker ein. Eigentlich haben wir nur eine echte Sorge (außer der geringen Bodenfreiheit): wenn wir nicht bis rauf kommen müssen wir umdrehen und alles wieder zurück. Aber: noch ein paar Kurven, und dann stoßen wir plötzlich auf die einzige asphaltierte Straße auf dem Berg, die aus Richtung Idrosee kommt – und erfreulicherweise auf ein offenes Refugio.
Den Berg haben wir zwar bezwungen, aber ganz ohne Passhöhe geht es einfach nicht, also haben wir die Karte studiert und etwas gefunden: Passo D’ere. Da waren wir noch nie.
Vom Lago di Valvestino und Lago d’Idro kommend nach Navarro links Richtung Costa, ganz hinauf, vor Costa City geht eine kleine Straße im spitzen Winkel rechts weg, schmal aber OK. Daß der einzige Wegweiser nach ein paar Kurven für einen Wanderweg war hätte uns zu denken geben sollen. Denn nach ein paar weiteren Kurven war Schluß mit der befestigten Oberfläche, weiterer Straßenzustand: siehe Tremalzo. Zugegeben: laut Karte war es ein „Fahrweg“, obwohl zusammengefasst er weitgehend in einem besseren Zustand war als die weiße „Nebenstraße“ am Tremalzo, naja, zumindest meistens… Sie war auf jeden Fall kürzer.
Nach ein paar Kilometern haben wir die in einer Linkskurve gelegene Passhöhe überquert – leider gibt es kein Passhöhenschild und somit auch kein „Gipfelfoto“. Danach führt die Straße wieder ein Stück bergab weiter durch den Wald, dann folgt eine Teilumrundung des Dosso Piemp, und dann sind wir auch schon wieder in bewohntem Gebiet. Über die SP 38 geht es durch die Hügel wieder zurück nach Limone.
Der Ordnung halber: beide Straßen waren offiziell ohne Fahrverbot befahrbar. Leider könnt ihr die Strecke nicht online nachvollziehen, weil Google Maps beide Straßen nicht kennt ;)
Tag 2
Begonnen haben wir mit der von einer Ö-Rundfahrt schon bekannten Strecke von Mori über die sehr schön oben am Monte Baldo gelegene Straße durch San Giacomo, Ferrara die Monte Baldo, Spiazzi.
Dann links runter ins Etsch-Tal, auf der anderen Talseite über eine sehr schöne Straße wieder rauf nach Fosse und da kommt man auf ein Almgebiet mit kleinen Orten und leicht kurvigen Straßen kreuz und quer dazwischen.
Der weitere Weg führt uns über einen höheren Teil der Alm im Norden des Gebietes, asphaltiert, rundherum die Almen, so gut wie kein Verkehr, und ich sag noch „das ist die perfekte ESCC-Straße“, wir fahren um eine Kurve und dahinter… ist die deutliche Grenzlinie zwischen Asphalt und Schotter zu sehen. Na gut, wieder mal eine Schotterstraße, aber zur Abwechslung relativ breit (später als uns der Traktor mit Anhänger entgegen kam war uns auch klar warum), keine großen Löcher, geht schon.
Gleich von Beginn der Straße an sind immer wieder Schilder zu sehen „Refugio Podestaria aperto“ – da wollen wir hin. Nach ein paar Kilometern finden wir es am Ende eine kurzen Zufahrtsstraße. „No mangiare“ begrüßt uns der Wirt, auch recht, es dürfte grad erst Saisonbeginn sein, ob es etwas zu trinken gibt? Klar.
Bei 2 Birra Moretti genießen wir die Landschaft, es ist ein schöner Platz wo im Sommer sicher mehr Betrieb ist.
„Solo Panini“ sagt er erst zu Wanderern die gerade kommen als wir gehen, na dann das nächste Mal.
Zurück ins Etschtal führt uns vom Passo Fittanze eine meist enge kurvige Straße, die wir mehr genossen hätten wär die Luftfeuchtigkeit nicht plötzlich so hoch gewesen. Ein direkter Zusammenhang zwischen Staubstraße und Gewitter muß mit Studien zwar noch belegt werden, 3 x Regen nach 3 x Schotter ist aber schon verdächtigt. Positiv: der Großteil vom Dreck war dann immer vom Auto weg, aber innen war es auch mehr Wasser als gewünscht. Ich nehm das nächste Mal lieber den Gartenschlauch.
Immer noch im strömenden Regen geht es auf der anderen Talseite von Avio über viele Kurven wieder auf den Monte Baldo, aber auf dem Rückweg nach Riva scheint schon wieder die Sonne.
Tag 3
Es geht wieder zurück Richtung Heimat, auf dem Weg schauen wir noch über eine Bergstraße von Dro über Lagolo, und Vason nach Trento – auch sehr nett. Und auf der Karte haben wir noch genug Straßen gefunden um eine gute Woche auf weitere Erkundungen gehen bzw fahren zu können. Wär vielleicht was für eine der nächsten Ö-Rundfahrten…
Bix