Das sagt eigentlich schon alles. Mitte September machten sich 4 wagemutige (Christian und Michi, Werner und Gernot ) auf den Weg, um dieser Herausforderung zu folgen. Wir trafen uns im Ötztal gemeinsam mit einigen anderen Verwegenen und Montag Punkt 8 Uhr rasten 19 Teams aus Österreich, Deutschland und der Schweiz Richtung Süden. Die Palette der eingesetzten Fahrzeuge war vielfältig und reichte von Ginetta G27 über Healey,TR 5, Morgan+8, Alfa bis Porsche RSR. Der ESCC versuchte sein Glück mit Puch 650TR und MGB.
Zum Aufwärmen begannen wir mit dem Stilfserjoch , Umbrail, Susten , Albula und landeten am Abend in Chur mit Weinverkostung in einem edlen Weinkeller.(Fazit: die Schweizer sollten bei Käse- und Schokoladeerzeugung bleiben).
In den nächsten beiden Tagen erlebten wir die aufregendsten Schweizer Pässe, inklusive Klausen (schon mit den Tribünen fürs Rennen) und fantastischen Blicken auf die Giganten Eiger, Mönch und Jungfrau. Auf der Abfahrt vom St. Bernhard musste das Team Bauer /Riedl leider den waidwunden Puch mit kaputtem Differential in Aosta zurücklassen und mit einem Leihauto weiterfahren. Durch die Panne hatten wir gut 4 Stunden Zeit verloren, auch Werner und Gernot , die hilfreich an unserer Seite geblieben waren und uns mit Verpflegung, guten Worten und schmutzigen Witzen versorgt hatten. Die Verspätung galt es aufzuholen. Von den vorgeschriebenen Pässen wurde selbstverständlich keiner ausgelassen. Also rasten ein wildgewordener MGB und ein Lancia Musa Multijet bei hereinbrechender Nacht über den 2800 m hohen Col de lIseran und 4 weitere Pässe um spätnächtens erschöpft im Hotel anzukommen.
Die nächsten beiden Tagen verbesserten das Fahrkönnen bei Regen, es schüttete nahezu ununterbrochen und die Strassen, nun in Frankreich, waren winzig, schmal und teilweise auf Karten nicht eingezeichnet. Die französischen Hotels in bewährter Weise schmuddelig und alt.
Am Ende der Woche hatte in etwa die Hälfte der Truppe die 50 Pässe geschafft. Der Rest hatte vorzeitig abgebrochen.
Auch wenn es keine Zeitwertung gibt, so ist die Honeyball doch eine sehr herausfordernde und dadurch anstrengende Veranstaltung. Durchaus zu empfehlen für Fahrfreaks, die vor 400-500 km täglich auf kleinsten Strassen nicht zurückschrecken. Die Strecke ist fantastisch schön gewählt, man fragt sich, woher ein Hamburger derart schöne Plätze und teilweise auch originelle Quartiere kennt. Spaß gibts ohne Ende und mancher Abend hatte einen sehr späten feuchtfröhlichen Ausklang.
Und unseren deutschen Freunde haben sich mehr als nur einmal gewundert "Mensch Jochen, die Ösis fahren ja wir die Verrückten, die darfste nich mehr mitfahren lassen."