Samstag (von Peter S.)
Der Start zur ESCC Ö-Tour erfolgte am Samstag dem 24.6. beim Treffpunkt Gasthof Klammhöhe.
Von dort brachen ein Sunbeam, zwei MGAs, zwei Lotus Elan und ein MGB bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Süden auf.
Es ging über Mariazell, durchs Salzatal über Hieflau Richtung Admont.
Kurz vor Admont gab's den ersten Tank- und Reparaturstop. Bei Michis Sunbeam war der Benzinfilter undicht und bei Ingos Elan wollte das Starterritzel seinen Eingriff nicht mehr aufgeben. Nach erfolgreicher Tat ging's weiter Richtung Trieben zum Mittagstisch. Michis Benzinproblem eskalierte in 45 Liter Verbrauch auf 30 Kilometer, was nur teilweise auf ihre flotte Fahrweise zurückzuführen war.
Nach einem angenehmen Essen im schattigen Gastgarten fuhren wir weiter über die Triebener Tauern, die Krakaueben bis zum Prebersee, wo wir eine kleine Kaffeepause einlegten. Weiter ging's über Tamsweg und die Turracher Höhe nach Kärnten, wo wir uns über Patergassen und Gnesau unserem Etappenziel, dem "Tell" in Paternion annäherten.
Unterwegs gab's außer kleineren Problemen mit Michis Benzinverbrauch keine nennenswerten Schwierigkeiten.
Beim Tell wartete schon ein TR6 auf uns und kurz darauf ist noch Christian mit seiner Gilera zu uns gestossen.
Sonntag (Hugo)
Leider ist der vorgesehene Beitrag nicht rechtzeitig zum Redaktionsschluß eingetroffen, darum eine bruchstückhafte Nacherzählung von mir. Es ging auf den Mangart in Slowenien, wo die gesamte Meute in der Gegend von Arnoldstein in einen sintflutartigen Platzregen hineinfuhr. Nachdem die Dächer klarerweise offen waren und englische Verdeck"konstruktionen" ja der trockenen Witterung der Britischen Inseln entsprechen und demnach "sophisticated" zu schließen sind, verwandelten sich die Autos blitzartig in Badewannen.
Nach den üblichen kleinen Stärkungen unterwegs gings dann ins Lesachtal zum Birnbaumerwirt, wo ich am Nachmittag zur Truppe dazustieß. Vor dem dortigen köstlichen und opulenten Abendessen des begnadeten Kochs mußten allerdings noch einige Reparaturen erledigt werden. Wolfgang stellte wie immer seine Radlager nach, Peter war mit der Wärmeentwicklung seines MGA unzufrieden.
Montag (Hugo)
Am Morgen starteten wir bei traumhaftem Wetter über den Plöcken nach Italien.
Über Paluzzo und Sutrio gings auf die Panoramica del Vette, eine großartige Panoramastraße, die uns und unseren Autos, vor allem oben, wo sie nur aus Geröllpfaden bestand, alles abverlangte.
In Comeglians fanden wir dann bei brütender Hitze eine kleine Osteria, und wir wollten eigentlich nur einen Kaffee trinken ... Es wurde daraus ein sensationelles mehrgängiges Mittagessen zu einem Preis, der fast als Geschenk zu bezeichen ist. Und weil wir alle brav aufgegessen hatten, gabs zum Abschied noch eine Flasche selbstgemachten Erdbeergrappa zum Mitnehmen als Geschenk. Es war ein tolles Lokal.
Weiter gings dann nach Ampezzo, einige von uns badeten in einem wunderschönen Stausee, der über einen wild und roh in den Felsen gehauenen Tunnel zu erreichen war, während die anderen beim Biere sich labten.
Das Ziel des Tages erreichten wir dann beim Rifugio Tita Piaz, einem wunderschön ruhig gelegenen Haus am Passo Pura.
Dienstag (Michi)
Dienstag früh verliessen wir das Rifugio Richtung Ampezzo und fuhren via Tramontistauseen und Celina Richtung Longarone.
An einem wunderschönen See wurde eine vormittägliche Badepause eingelegt.
Die kurze Abkühlung im See war allen sehr angenehm, ausgenommen der durch unser Erscheinen äußerst verärgerten Entenfamilie.
Bei Longarone verabschiedete sich Peter S Richtung Heimat und Wolfgang kürzte den Weg in die Dolomiten ab.
Der Rest begab sich ins Veneto und erklomm bei Valdobiaddene den 1500 m hohen Mont Ceris . Am höchsten und definitiv letzten Punkt der Straße fand sich da ein urtümliches Rifugio mit eigener Almwirtschaft. (Agritourismo Malga Mariech)
Die Wirtin drohte zunächst mit 6-Bettzimmern. Wir fanden dann allerdings eine Variante mit 4 DZ und einer Dreifachbesetzung (das südvenezianische Schnarchtrio- Anmerkung des Webmasters: -bestehend aus den überaus begabten Maestri Hugo, Martin und Michael, sie zersägten das Rifugio förmlich).
Das Abendessen entpuppte sich als schlichte Sensation- weit entfernt von Speckjause und Dosenbier. Unsere Almhütte dürfte ein versteckter Insidertipp für Gourmets sein. Zu feinstem Prosecco kredenzte man hausgemachte Würst, Käse, Nudel mit Wildhase, Käsefondue, eingelegte Kirschen, Mandelkuchen und Limonen- bis Walnußgrappa.
Der Abend war in jeder Hinsicht einfach ein Traum.
Mittwoch (Hugo)
Am Morgen verlassen wir das wunderbare Quartier und es geht via Valdobiadene zum Monte Grappa. Die Auffahrt genießen wir in vollen Zügen und brüllenden Motoren. So wunderbare Straßen gibts nicht oft. Leider empfängt uns der Berg mit Regen, sodaß wir die Flucht ergreifen um nicht die Dächer schließen zu müssen, was ja nur Peter mit seinem MG-Kombi leicht fällt.
Zwischendurch gehen einige von uns wieder baden und wir fahren dann über den Passo Manghen weiter bis Deutschnofen zum Übernachten.
Donnerstag (Wolfgang)
Es regnet.Wir schlafen etwas länger. Die Stimmung beim Frühstück ist leicht gedämpft.
Wir haben zwar alle gepackt, sitzen dann im Vorraum des Hotels und diskutieren. Fahren...Bleiben...Fahren....
Wir probieren es. Die einzige trockene Stelle draussen ist unter dem Vordach des Hotels, wo einige von uns mit einem
Maseratifahrer um den Platz "streiten müssen", damit die Verdecke aufgezogen werden können. Wir fahren in das Sellagebiet und werden am Grödnerjoch mit nur mehr schwerer Bewölkung aber ohne Regen belohnt. Viele "Mutige" knöpfen die Kapuzen wieder ab. Na ja... Es dauert nicht lange, wir müssen dringend tanken und es geht daher runter nach Cortina D´Ampezzo.
In strömendem Regen, aber endlich wieder mit richtigem Sprit (Super plus) geht es nun Richtung Heimat.
Hugo hat uns telefonisch in Birnbaum im Lesachtal einquartiert wo nach einem anstrengenden Tag der Abend lustig und teilweise sonnig ausklingt.
Freitag (Michi)
Am Freitag genossen wir die wunderbare Pustertaler Höhenstraße, um anschließend zum Großglockner weiterzufahren.
Nach einem Mittagsimbiß verabschiedete sich Ingo, der im wettermäßig schönen und beständigen Kärnten bleiben wollte.
Wir fuhren bei noch schönem Wetter über den Berg, wo Christian und Michi im Fahrerlager der Motorradracer für das am nächsten Tag angesetzte Großglockner Bergrennen für historische Motorräder blieben. ( Bis jetzt wurde die Gilera ja nur aufgewärmt). Ein Rundgang zeigte die tollsten Maschinen von Rudge bis Vincent und von Norton bis Three Wheeler.
Peter D und Renate fuhren von hier aus nach Hause.
Michael, Martin und Willi tourten weiter.
Nachsatz des Webmasters: Einige fuhren wie gesagt noch weiter, ihre Geschichte sollen sie selbst erzählen.
Hervorheben möchte ich noch die großartige Leistung von Michael S., der die Tour hervorragend organisiert hat. Wie immer war das Ganze ein guter Vorwand um unter lustvoller Vernichtung von viel Benzin so schnell wie möglich von Essen zu Essen zu gelangen. Dies glückte in diesem Jahr ganz besonders gut, wir lernten viele wunderbare Straßen und ganz feine Gaststätten kennen.
Und hier die Erzählung des Abschlusses von Martin.N.:
Freitag (continued):
Nach dem Glockner waren´s nur noch Drei ... Oder vielleicht um etwas - ein bisserl – kulturell Wertvolleres zu zitieren: Übrig blieben die drei Muskeltiere. ;-)
Weiter Richtung Wien fahrend, klappte beim ESCC nicht, was bei den Deutschen geklappt hat (wirklich ?): Eine Wiedervereinigung mit Ingo, die im Raum stand, fand nicht mehr statt.
So quartierten wir uns in Preggern im Ennstal bei einem Wirt ein, dessen Name mit „Bier...“ beginnt – das kann ja nicht schlecht sein - , ein. Er hatte für uns alle (günstige) Einzelzimmer, ein Schnarchtrio- oder –Duo – Revival fand also ebenfalls nicht mehr statt.
Die Überlegung, für die Nacht das Verdeck zu schließen oder offen zu lassen, ging unterschiedlich aus - Wer den Verfasser kennt, darf 3x raten, wofür er sich entschieden hat... ;-)
Samstag:
Ein Sonnenfleck über dem Gasthaus machte Hoffnungen, die der letzte Tag nicht ganz erfüllte: Fast durchgehend war´s bewölkt. Das schreckte uns aber nicht ab, über teilweise recht kräftig regennasse, dafür aber fahrerisch schöne Strassen ging´s in Generalrichtung Wien. Dabei begegneten wir auf einer kurvigen Talstrasse der seltenen Spezies der Fahrer moderner Autos, die mit uns mithalten können und wollen, gleich in gehäuftem Masse: gleich 2 Stück auf einmal!
Irgendwann muss auch der begnadetste große Organisator vor den Karten kapitulieren und so wurden nahe der Grenze zu Niederösterreich ein paar Wendemanöver nötig, wo dann ein klassisches Missverständnis den Verfasser solo zurückließ. Mit Hilfe der modernen Kommunikationstechnik verabredeten wir aber, getrennt wieder dem Ausgangspunkt zuzustreben. Kurz nach Wilhelmsburg holten uns (beide „Gruppen“) die Regenwolken ein und dann sind wir noch einmal schön nass geworden, das war aber ja nichts Neues...
Die Ö – Rund 2006 endete, wo sie begonnen hatte: Auf der Klammhöhe lösten wir uns offiziell auf.
Auf die Gefahr einer Wiederholung hin: Fein war´ s !
Martin