Bei schönstem britischen Cabriowetter mit leicht auffrischender Feuchtigkeit (der erste Penzer beschwerte sich darob schon um 8.15 telefonisch beim Organisator und begehrte Terminverschiebung) trafen sich die tapferen ESCC Mitglieder und deren schmückendes Beiwerk bei Presslers Classic Garage in Stockerau. Dieser wurde schon zwei Wochen vorher mit Liebesentzug bedroht, sollte er nicht Kaffee und Kuchen bereitstellen und so kamen alle zu ihrem Frühstück.
Wir fuhren über Krems durch die Wachau und den Nibelungengau nach Grein, dort verließen wir das malerische Donautal, um uns im idyllischen Mühlviertel des Lebens zu erfreuen.
Das Wetter war immer noch britisch, nicht einmal die vollkommen Wahnsinnigen machten die Dächer auf.
Über Königswiesen gings dann nach Dauerbach zum Moserwirt, besser als Schweinsbratlwirt bekannt. Dort gabs Schweinsbratl, Schweinsbratl oder Schweinsbratl.
Mit ganz fluffigen Knödeln und Kraut und extra Saft und extra Knödeln!! Höchst empfehlenswert- der Autor gibt gern Auskunft über Adresse und Telefonnummer, Silvia referiert gerne über die diätetischen Eigenschaften des dort Gebotenen!
Das tote Schwein wurde posthum im Tannermoor abgearbeitet- 6km Rundwanderweg durch muchos gachos, Moorbirken, Torfmoos und Granitblöcke.
Der präsidiale Leopold war zwar das schmutzigste Kind am Platz, aber höchst glücklich.
Ingo penzte, was das Zeug hielt. Genützt hats ihm nix.
Aus dem RAIN war nun doch ein DRIZZLE geworden und die ganz Wahnsinnigen machten die Dächer auf.
Es sollte nach der Wanderung eigentlich der Flügelaltar in Kefermarkt bewundert werden, aber aufgrund einer Kartenfehlinterpretation der Beifahrerin des Organisators wurde eine Rundreise von und nach Unterweißenbach daraus. Der Altar blieb unbesichtigt.
Übernachtet haben wir in St. Oswald im Hotel Seiwald.
Ein Penzer, der schlafen wollte, es aber wegen des Lärms im Saal unter ihm nicht konnte, rief bei der Rezeption an. "Entweder ihr stellt die Musik ab oder ich zahl nichts oder ich bekomm ein anderes Zimmer!" (Wie war wohl die Entscheidung der Rezeption??)
Am nächsten Tag führte uns die Route zuerst nach Freistadt, ein Oldtimerfahrer tankt ja nicht bei IQ Tankstellen, sondern gönnt seinem Liebling nur das Feinste von der ÖMV oder von Shell. Haute Cuisine für Autos sozusagen.
Hier fiel Peters Kombi erstmals unangenehm durch inkontinentes Verhalten auf.
Mit frisch gestärkten Autos fuhren wir durch Kefermarkt nach Gutau und durchs Waldaisttal nach Reichenstein, über die Quetschn nach Tragwein auf schmalen Güterwegen und Schleichpfaden. Die Zeit war noch nicht reif fürs Wirtshaus, also wollten wir die Kirche zu Allerheiligen besuchen. Während eine Gruppe zuerst den Schneckenturm und dann den Kirchenwirt besichtigte, fuhr eine zweite Gruppe den Deixi retten.
Diesmal war Peters Kombi nicht Öl-inkontinent sondern warf durch einen abgeworfenen Frostschutzstopfen alles Kühlwasser von sich.
Aber Doktor Willis heilende Hände machtens wieder gut.
Nachdem er Peters Motor eine Fetzendichtung aus 100% Silvia-Cotton eingebaut hatte, war alles wieder im Lot und der schwarze Kombi lief wie geschmiert.
Das Mittagessen musste diesmal schon im vorhinein, wieder von heftigem Gepenze untermalt, erwandert werden. Vom Silberbach führte die Wanderung durchs Feldaisttal zur Kriehmühle.
Die Fische waren köstlich, warum Martin sein Schnitzel mit Verachtung strafte, wissen nur die Götter! Der Organisator diagnostizierte eine Obstvergiftung vom Vortag, den zur Therapie offerierten Schnaps schlug Martin aber aus.
Nach dem Essen- eine Wallfahrt- eine Talfahrt zur Ortschaft Aist. Dort holte uns der Zickzackzug ab und brachte uns zurück zu den Autos, wo dann alle vom Geschwindigkeitsrausch regelrecht gezeichnet waren.
Völlig erschöpft verlangte man nach Kuchen und Kaffee, niemand wollte mehr den Altar besichtigen, sondern nur mehr Richtung Heimat düsen. Die verlangten Dopingmittel gabs in Grein, danach löste sich der Verband der tapferen Oldtimeristi auf und jeder fuhr glücklich und zufrieden heim. Wir haben keinen verloren, wir haben keine wirklich grausliche Panne gehabt und vor allem sind alle xund und heil und ganz.
Ingo penzte dem Organisator dann am Montag noch irgendwas übers Wetter vor, aber keiner weiß, was er wollte, denn zu diesem Zeitpunkt wars doch eh sonnig. Einen Tag zu spät halt.
Wir freuen uns auf die nächste Ausfahrt!
© Hugo G 2004